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Heftiger Sonnensturm könnte Nordlichter sichtbar machen

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Die Sonne zeigt derzeit eine hohe Aktivität und verursachte am 1. und 2. Oktober die zweitstärkste Eruption des aktuellen Sonnenzyklus. Infolge dessen wurde eine Sonnensturm-Warnung herausgegeben, die zwischen dem 3. und 5. Oktober zu geomagnetischen Störungen führen könnte.

Obwohl sich die Sonne derzeit hinter Wolken verbirgt, bleibt sie nicht inaktiv. Durch mehrere Eruptionen wurde aufgeladenes Sonnenmaterial in Richtung Erde geschleudert. Diese Sonneneruption stellt keine unmittelbare Gefahr dar, erreicht jedoch am Freitag, den 4. Oktober, ihren Höhepunkt. Zwischen dem 3. und 5. Oktober könnten leichte bis starke geomagnetische Störungen auftreten, die sich auf das Erdmagnetfeld auswirken.

Das bedeutet, dass es durch den Sonnensturm zu Funkstörungen kommen könnte, die bis zu einer Stunde andauern. Auch Radioübertragungen via Kurzwelle könnten betroffen sein. Positiv daran ist, dass Polarlichter, die sonst nur in hohen nördlichen Breiten zu sehen sind, aufgrund des Sonnensturms auch weiter südlich sichtbar werden könnten. In der Nacht von Freitag auf Samstag sowie von Samstag auf Sonntag könnten diese faszinierenden Lichter sogar über der Schweiz beobachtet werden. Gesundheitsrisiken durch die Partikel bestehen dabei keine.

Gefahr eines extremen Sonnensturms

Melanie Heil von der ESA-Weltraumwettermission in Darmstadt wies in der Vergangenheit bereits auf die potenziellen Gefahren extremer Sonnenstürme hin: „Jederzeit könnte ein besonders starker Sonnensturm auftreten.“ Günther Hasinger, Wissenschaftsdirektor der ESA, betonte in einem Interview mit dem „Spiegel“, dass ein solcher Sonnensturm die Erde vorübergehend in eine „technologische Steinzeit“ zurückwerfen könnte.

„Sollte ein Sonnensturm auf empfindliche Infrastrukturen treffen, könnten Strom- und Mobilfunknetze ausfallen“, erklärt Hasinger weiter. Dies würde bedeuten, dass digitale Kommunikation zusammenbricht, Krankenhäuser und Atomkraftwerke auf Notstromaggregate angewiesen wären. Die Konsequenzen wären weitreichende Blackouts, Kommunikationsausfälle und der Zusammenbruch akkubetriebener Geräte.

Zweitstärkste Eruption des Sonnenzyklus

Die Eruption, die von Weltraumwetter-Experten beobachtet wurde, wird als die zweitstärkste des aktuellen, 25. Sonnenzyklus eingestuft. Sie erreichte eine Stärke von R3 auf der Skala, die die Wahrscheinlichkeit von Radio-Blackouts misst. Während ein R1-Ereignis kaum Störungen verursacht, steigt bei einem R5-Ereignis die Wahrscheinlichkeit für extreme Ausfälle erheblich.

Zusammengefasst zeigt der Sonnensturm das Potenzial, faszinierende Polarlichter in ungewohnten Breiten sichtbar zu machen, bringt aber auch die Gefahr technischer Störungen mit sich.