Spur führt zu mysteriösem Unternehmen in Zürich
Eine schweizerische Firma mit Sitz in Zürich, angeblich unter der Leitung einer gewissen P. Ellenberg, ist in eine rätselhafte Geschichte um explodierende Pager, die von der Hisbollah verwendet wurden, verwickelt.
Im Zentrum eines internationalen Spionagefalles steht diese mysteriöse Firma, wie der Tages Anzeiger berichtet. Die Hongkonger Finanzgesellschaft Ellenberg Trading soll in eine verdeckte Operation zur Sabotage der Hisbollah involviert sein, wie norwegische Journalisten der Zeitung VG herausgefunden haben.
Die angebliche Gründerin, P. Ellenberg aus Zürich, scheint jedoch eine Fiktion zu sein. Trotz intensiver Nachforschungen konnten weder Anwohner noch Behörden oder Journalisten irgendwelche Spuren dieser Frau aufdecken. Im gesamten Kanton Zürich existiert niemand unter diesem Namen.
Ellenberg Trading soll enorme Geldbeträge an Firmen in Bulgarien und Ungarn überwiesen haben, die anschließend Pager mit verstecktem Sprengstoff für die Hisbollah produzierten. Diese 3000 Geräte, die 2022 an die Terrororganisation geliefert wurden, hatten Sprengstoff in ihren Batterien versteckt. Bei den Explosionen kamen zwölf Menschen, darunter auch Kinder, ums Leben, und Hunderte wurden verletzt.
Eine geheime Operation vermutetDie Finanztransaktionen erfolgten offenbar über ein israelisches Bankkonto, was den Verdacht auf eine verdeckte Operation des israelischen Geheimdienstes lenkt. Experten erinnern daran, dass solche Taktiken bereits in der Vergangenheit verwendet wurden, um Hamas-Terroristen auszuschalten.
Die Webseite von Ellenberg Trading wirbt mit „jahrzehntelanger Erfahrung“ und der Fähigkeit, „außerhalb der Box“ zu denken. Ironischerweise scheint dieses Motto eher auf die Drahtzieher der Operation zuzutreffen. Neben P. Ellenberg sind weitere mysteriöse Akteure im Spiel, darunter ein angeblicher dänischer Mitarbeiter namens Eric Hansen, der bei einer ungarischen Firma tätig gewesen sein soll. Doch auch für ihn fanden Journalisten keine Beweise
Ein norwegischer Mittelsmann verschwindet spurlos
Die Finanzströme der Operation führen durch zahlreiche Länder und Briefkastenfirmen. Ein norwegischer Geschäftsmann, der als Mittelsmann fungierte, ist seit den Explosionen im Libanon verschwunden. Er kehrte nach einer Geschäftsreise nicht mehr zurück.
Viele Fragen bleiben unbeantwortet: Wo genau wurden die Pager produziert? Wie gelangten sie in den Libanon? Und wer steckt hinter dieser komplexen Spionageoperation? Sicher ist: Die angebliche Finanzexpertin P. Ellenberg scheint nie existiert zu haben, und ihre „Trading“-Firma diente offenbar nur als Deckmantel für eine tödliche Geheimdienstoperation.