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Große Studie: Warum Sie auf Vitamintabletten verzichten sollten

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Eine umfassende Langzeitstudie aus den USA hat die Wirkung von Multivitaminpräparaten auf die Lebenserwartung unter die Lupe genommen. Der Ernährungsexperte Uwe Knop hat die Forschungsergebnisse genauer analysiert.

Was haben die Forscher über die Auswirkungen von Vitamintabletten herausgefunden?

Die aktuelle US-Studie, veröffentlicht im renommierten Journal of the American Medical Association (JAMA), untersuchte, ob die tägliche Einnahme von Multivitaminen die Lebensdauer beeinflusst. Dazu wurden die Gesundheitsdaten von fast 400.000 Erwachsenen in den USA analysiert.

Das überraschende Ergebnis: Multivitaminpräparate tragen nicht zu einer längeren Lebensdauer bei. Tatsächlich zeigten die Ergebnisse, dass bei den Teilnehmern, die regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel einnahmen, das Sterberisiko geringfügig höher war als bei jenen, die keine Vitamintabletten konsumierten.

Obwohl die Forscher nur eine Korrelation feststellen konnten, keine eindeutige Kausalität, ist die Botschaft der Studie klar: Wer glaubt, durch Vitamintabletten länger und gesünder zu leben, sollte sich stattdessen auf eine ausgewogene Ernährung konzentrieren, die alle notwendigen Nährstoffe liefert.

Sind Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel für unsere Gesundheit unerlässlich?

Für die Mehrheit der gesunden Menschen lautet die Antwort: Nein. Es gibt keine ausreichenden Beweise dafür, dass die Einnahme von Multivitaminen oder anderen Nahrungsergänzungsmitteln zur Vorbeugung schwerwiegender Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs beiträgt. Die Ergebnisse der aktuellen Studie verdeutlichen zudem, dass diese Präparate auch nicht mit einer längeren Lebenserwartung in Verbindung stehen.

Nahrungsergänzungsmittel können jedoch in bestimmten Fällen nützlich sein – etwa dann, wenn ein nachweislicher Mangel an bestimmten Nährstoffen besteht, der durch Bluttests festgestellt wurde. In solchen Fällen sollte die Einnahme immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen und Teil einer ganzheitlichen Therapie sein.

Gibt es gesundheitliche Risiken durch Nahrungsergänzungsmittel?

Ja, die dauerhafte Überdosierung von Nahrungsergänzungsmitteln kann gesundheitsschädlich sein. Es gab bereits Studien, die vorzeitig abgebrochen wurden, da die Teilnehmer, die Vitamine einnahmen, mehr Gesundheitsprobleme aufwiesen. Ein bekanntes Beispiel ist die Einnahme von Beta-Carotin (einem Vorläufer von Vitamin A), die bei Rauchern das Risiko für Lungenkrebs erhöhte.

Auch Fischölkapseln, die oft als gesundheitsfördernd gelten, sollten mit Vorsicht eingenommen werden. Eine aktuelle Studie zeigte, dass Menschen ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch die Einnahme dieser Kapseln ein höheres Risiko für Vorhofflimmern und Schlaganfälle haben könnten.

Wie können wir alle wichtigen Vitamine und Nährstoffe aus der Ernährung beziehen?

Eine ausgewogene und auf den individuellen Bedarf abgestimmte Ernährung ist der beste Weg, um den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse, und der eigene Körper weiß am besten, welche Nährstoffe er benötigt. Eine pauschale Empfehlung für die „eine richtige Ernährung“ gibt es nicht, denn jeder Mensch ist einzigartig.

Ein Ansatz, um den eigenen Nährstoffbedarf zu decken, ist das sogenannte „intuitive Essen“. Dabei vertraut man auf die Signale des eigenen Körpers und entwickelt gesunde Essgewohnheiten, die individuell abgestimmt sind. Durch intuitives Essen kann man nicht nur seine Nährstoffversorgung sicherstellen, sondern auch ein Wohlfühlgewicht erreichen, das zum eigenen Körper passt.

Fazit

Die Ergebnisse der aktuellen Langzeitstudie verdeutlichen, dass Vitamintabletten nicht die erhofften positiven Effekte auf die Lebensdauer haben. Statt auf Nahrungsergänzungsmittel sollten sich Menschen, die länger und gesünder leben wollen, auf eine ausgewogene Ernährung konzentrieren. Nur in Fällen von nachgewiesenem Nährstoffmangel kann eine gezielte Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein – und dies sollte stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen